statements no think | no word
Realität sollte nicht abgebildet, sondern selbst gebildet werden – Kunst einer inneren Ordnung, einer transzendenten allgegenwärtigen Kraft.
Innere Ordnung kann nicht im einseitigen Sinn der Erscheinung gefunden werden. Wo exakte Konstruktion auf Inhalt trifft entsteht Ausdruck im Werk. Zum Bewusstwerden durch Zerlegen – Eingehen aufs Einzelne – tritt ein bildhaftes Bewusstsein in ein Ganzes.
Auf dem Fundament konstruktivistischer und geometrischer Gesetze entsteht aus deren Souveränität, Wahrhaftigkeit und Überzeugungskraft – hier ist Kunst verankert.
Kunst ist Ausdruck innerer transzendenter Strukturen und nicht Spekulation mit Formen!
Form als Ziel ist Formalismus, ist abzulehnen – Form an sich gibt es nicht. Es gibt keine Formprobleme – es gibt ausschließlich Ausdrucksprobleme. Interessante Formen erfinden ist leicht – großer Anstrengung bedarf es jedoch des Durcharbeitens – Konkretisierung, Gestaltung der Idee zum Gegenstand.
Ein Haus soll lediglich vor dem Regen schützen, wie das Essen vorm Verhungern. Es gibt auch geistiges Verhungern. Aus wenigen Mauern, offenen Glasstrukturen der Außenseiten – in der Natur vor dem Regen geschützt sein – baue ich mein Haus. Sein Leerraum, das Nichts, gibt ihm Wert – das Nichts ist Fülle.
System im System aller Systeme – Raum im Raum aller Räume – Sein im Sein allen Seins – hier ist der Beginn und die Dimension eines langen Wegs in eine geistige Welt.
Cogito ergo sum (ich denke also bin ich). Oder muss man den Wortlaut umdrehen – bin ich weil ich denke?
Erst durch Transzendenz ist meine Arbeit abgeschlossen.
Stephan Fillitz, 2017